Workshop „Einführung in die Mediation“, Hochschule Geisenheim University

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Im Mittelpunkt des Workshops -einer Mischung aus theoretischer Einführung und Übungen- steht das eigene Erleben und der Umgang mit Konflikten. In kleinen Gruppen werden die zentralen Phasen der Mediation anhand von Praxisfällen aus dem Baubereich im Rollenspiel punktuell erarbeitet. Dadurch ist die Teilnehmerzahl auf 15 Personen begrenzt.

Der Workshop wendet sich an Studierende der Landschaftsarchitektur aller Vertiefungen.

Er eignet sich für Studierende ab dem 3.Semester, die daran interessiert sind, die Mediation nicht nur kennen zu lernen, sondern diese als konsensuale Konfliktlösungsverfahren auch selbst praktisch zu üben und sozusagen „am Fall“ herauszufinden, wie es sich vom „streitigen Gerichtsverfahren“ unterscheidet.

Leistungsnachweis: In Gruppenarbeit ist innerhalb von vier Wochen eine Fallbeschreibung/-analyse zu erstellen und der Gruppe vorzustellen (Gesamtdauer der Abschlussbesprechung ca. 1,0 Std.).

Materialien: Eine ausführliche Literaturliste sowie Artikel und Aufsätze stehen unter Stud.IP zur Verfügung.

Termin: Samstag, den 24.05.2014 10.00-17.00 Uhr

Ort: Monrepos, Geisenheim

Dozenten:

Dipl.-Betriebswirtin Jasmin Jäger, Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin (FH)

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Englisch, Landschaftsarchitekt AK RP und Wirtschaftsmediator (FH)

Sie haben keinen Platz bekommen bzw. sind nicht an der Hochschule Geisenheim eingeschrieben und haben Interesse an diesem Workshop?

Melden sie sich bitte per Mail bei  info(at)bau-wirtschaftsmediation.de

Baumediation – nicht den Richterspruch abwarten, sondern aktiv an einer Lösung arbeiten

Jigsaw puzzle

Sie wollen nicht länger das ohnmächtige Opfer in einem Baukonflikt sein?
Übernehmen Sie Eigenverantwortung und gestalten Sie die Konfliktlösung aktiv
mit!

Wenn im Bauwesen Konflikte entstehen geht es meisten um Geld – um viel Geld… Gewerke streiten sich untereinander, Bauherren streiten mit Architekten, Gewerken oder untereinander. Oft genug erfolgt ab einem bestimmten Punkt der Eskalation die Kommunikation ausschließlich über Anwälte. Die Betroffenen fühlen sich mehr und mehr als Opfer, eingeschränkt in den eigenen Handlungsmöglichkeiten, abhängig von Entscheidungen der Richter. Ein Gefühl, das meist beide Konfliktparteien betrifft. Je länger ein Prozess dauert, je mehr wachsen Unsicherheit, Frust und insbesondere bei privaten Bauherren oder kleineren Gewerken schließlich auch die Existenzangst. Egal, wie ein solcher Konflikt letztlich entscheiden wird – die Parteien sind mit hoher Wahrscheinlichkeit für immer zerstritten, alle Beteiligten – und oft genug auch das Bauprojekt selbst – sind Verlierer. Der Prozessgewinner hat finanziell gewonnen – steht aber in Bezug auf die Zusammenarbeit vor einem Scherbenhaufen.

Eine Möglichkeit, sich aus dieser Opferhaltung zu lösen, bietet die Mediation. Hierbei wird ein qualifizierter Baumediator beauftragt, ein lösungsorientiertes Mediationsgespräch zu leiten. Dabei kommen alle Konfliktparteien zusammen und suchen gemeinsam nach einer für alle Parteien tragbaren Lösung. Der Mediator moderiert als neutrale Person diesen Prozess. Viele von den Konfliktparteien als unlösbar angesehenen Konflikte können so in einigen Stunden – oder in sehr komplexen Fällen, einigen Tagen gelöst werden. Da die Lösung von den Konfliktparteien gemeinsam erarbeitet wurde, gibt es hier nur Gewinner. Eine weitere Zusammenarbeit wird ermöglicht, niemand hat sein Gesicht verloren.

Im Gegensatz zu juristischen Prozessen, in denen nach harten Fakten und Rechtslage vorgegangen wird, kommen im Mediationsprozess zwischenmenschliche Belange, Kommunikationsprobleme und psychologische Prozesse zur Sprache. So erscheinen manche Handlungen plötzlich für die Beteiligten in einem völlig anderen Licht. Man findet eine gemeinsame Verständnisebene, die auch eine Basis für zukünftige Zusammenarbeit bietet.

Quelle: Haus der Technik e.V., Birgit Gosejacob

Mediation bei Streitigkeiten am Bau

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„Im Jahr 2011 haben die Gerichte bundesweit fast 45.000 Bau- und Architektensachen erledigt, in Rheinland-Pfalz fast 2.500 Verfahren. Das entsprach bei den Landgerichten einem Anteil von beinahe acht Prozent aller erledigten Verfahren“, erläuterte die Staatssekretärin im Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, Beate Reich, in Koblenz anlässlich des Mediationskongresses „Mediation bei Streit am Bau“ im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz

Streit am Bau sei eine Realität und betreffe dann häufig auch die Justiz. Bauprozesse seien oft kompliziert, langwierig, nicht zuletzt kostenintensiv. Die Justiz habe bereits früh erkannt, dass die Mediation neben dem klassischen gerichtlichen Vorgehen eine weitere Lösungsoption für komplexe Streitverfahren biete.

Die Staatssekretärin begrüßte jede Form der Streitschlichtung. „Sie ist keine Konkurrenz, sondern kann gerichtliche Auseinandersetzungen vermeiden und daher auch zu einer Entlastung der Gerichte beitragen“, so Reich. Die Baumediation sei hier eine interessante und vielversprechende Möglichkeit, gewissermaßen ein Baustein.

„In Rheinland-Pfalz wurde schon seit Anfang 2009 auf der Grundlage des Landeskonzepts ‚Gerichtsinterne Mediation’ damit begonnen, auch innerhalb gerichtlicher Verfahren die Vorteile der Mediation nutzbar zu machen. Die gerichtsinterne Mediation wird von speziell ausgebildeten Mediationsrichterinnen und -richtern angeboten. So sind in der ordentlichen Gerichtsbarkeit insgesamt 66 richterliche Mediatorinnen und Mediatoren tätig“, erklärte Reich.

 

Quelle:  24.01.2013 | Justiz, Landesregierung RlP